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Fliegender Wechsel | BI Schwanstetten verlässt BI-Allianz - IG Schwanstetten tritt ein

Aufgrund von Differenzen über die grundsätzliche Ausrichtung der BI Schwanstetten ist der Mitbegründer der BI Schwanstetten, Marktgemeinderat Mario Engelhardt von seinem Sprecheramt der BI Schwanstetten mit Schreiben vom 20.03.2020 zum 31.03.2020 zurückgetreten. 

 

Mit Schreiben vom 24.03.2020 bat die neue kommissarische Sprecherin der BI Schwanstetten das Verhältnis zur BI-Allianz P53 zunächst "auf Eisen zu legen". Den Austritt aus der BI-Allianz P53 finalisierte Sie mit Ihrem Austrittsgesuch vom 19.07.2020.

 

Um die Mindestabstandsinteressen der Wohnbevölkerung in Schwanstetten auch weiterhin für den Ernstfall vertreten zu können, hat Marktgemeinderat Mario Engelhardt mit Gleichgesinnten die Interessengemeinschaft (IG) Schwanstetten gegründet.

 

Um die Beteiligung von Mario Engelhardt an diversen Arbeitskreisen der BI-Allianz P53 aufrecht zu erhalten, wurde die Aufnahme der IG Schwanstetten kurzfristig im E-Mail-Umlaufverfahren am 10.04.2020 von dem Lenkungsausschuss der BI-Allianz P53 bestätigt und im Protokoll des Lenkungsausschuss vom 27.04.2020 formal zusätzlich dokumentiert. 

 

Mario Engelhardt wird somit auch weiterhin im Namen der IG Schwanstetten für die Bevölkerung Schwanstettens im Lenkungsausschuss der BI-Allianz P53 Partei und Wort ergreifen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der vertrauensvolle Zusammenarbeit. 

 

 


Im folgenden unsere Stellungnahme zum Ausscheiden der BI Schwanstetten aus der BI-Allianz P53, die wir an die neue kommissarischen Sprecherin der BI Schwanstetten, am 05.04.2020 übermittelten:

 

"Die BI-Allianz P53 wird sich auch weiterhin für den Ernstfall einsetzen, dass „durchregiert“ wird und am Ende die Wohnbevölkerung nicht einmal mehr eine verlässliche Abstandsregelung sowohl für Frei- als auch Erdleitung zugestanden wird. Das wollen wir vermeiden. Sollten also „alle Stricke“ reißen, gehen wir davon aus, dass Sie unseren Einsatz für die Pflicht zur Einhaltung medizinisch notwendiger Mindestabstände zur Wohnbevölkerung im Höchstspannungsnetzausbau dennoch begrüßen.   

 

Ich erläuterte Ihnen bereits bei unserem letzten Gespräch, dass es für uns völlig in Ordnung ist, wenn es Verbände anderer Bürgerinitiativen mit einer abweichenden Stoßrichtung und einem größeren Zielhorizont (Netzausbau aufhalten) als den unseren gibt. Die Fundamentalkritik am Netzausbau muss sein. Wir meinen aber auch, dass es zeitnah (rechtzeitig) vorsorgender Maßnahmen bedarf, sollte die Fundamentalkritik ins Leere laufen. Wir haben uns bewusst dem vorsorgenden Einsatz für verpflichtende Abstandsregeln (MUSS-Abstand) verschrieben. Bereits dieses scheinbar „kleine“ Ziel bindet seit Jahren ungemein Ressourcen.

 

Wir meinen nach wie vor, dass beide Stoßrichtungen ihre Berechtigung haben und sich im Grunde ergänzen. Es muss Gruppen geben, die sich um die Fundamentalkritik kümmern. Es muss aber auch die anderen geben - wir meinen, dass es legitim ist, im Kontext wirtschaftlicher und politischer Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Diese Gegenmaßnahmen kreisen um die konsequente Einhaltung von Mindestabständen für Frei- und Erdleitungen.

 

Mit Blick auf unsere Wohnbevölkerung halten wir das starre Festhalten an der einen Strategie für gefährlich. Sollte dies dennoch scheitern, möchten wir unseren Nachbarn keine Rechtfertigung schuldig bleiben müssen.  

 

Inzwischen leiten auch prominente Fundamentalkritiker relativierende Aussagen zur Netzausbaukritik im Internet weiter (https://www.facebook.com/groups/stromtrasse1601/permalink/2618739645061999/):

 

"Daher sollten Energiewendekonzepte in den Fokus der Forschung gerückt werden, welche nicht oder nur teilweise einen großflächigen Netzausbau im zentralen System bedingen."

 

Egal aus welchen Gründen die großen Neubau-Gleichstromtrassen ggfs. nicht gebaut werden (drohende Rezession oder Bürgerprotest oder gar Einsicht????) - wir rechnen dann erst recht damit, dass die Politik kein weiteres (vielleicht auch nur theoretisches) Risiko eingehen wird, bereits existierende Bestandsleitungen wie die Juraleitung nicht aufzurüsten. Das obige Zitat lässt bereits ahnen, wo die Reise hingehen wird. Es wird u.E. auf eine Koexistenz von aufgerüsteten (NOVA)-Wechselstromleitungen und einem Ausbau des dezentralen Verteilnetzes hinauslaufen. Auch der Ausbau des dezentralen Verteilnetzes wird Reibungshitze an vielen Orten erzeugen. Davon wird im Moment jedoch noch nicht gesprochen.   

 

Mit Blick auf den Kalender (anstehendes Raumordnungsverfahren), haben wir uns für die Konzentration auf die Einführung von Muss-Mindestabständen für Frei- und Erdleitungen entschieden. Egal welche Strategie am Ende „erfolgreich“ sein wird, am Ende zählt die Gesundheit der Wohnbevölkerung. Egal auf welche Weise dies erreicht wurde.     

 

 

Wir würden uns wünschen, wenn die Bürgerschaft sich nicht als Gegner, sondern als Verbündete einer Solidargemeinschaft begreifen würden.  Es geht nicht darum, wer am Ende „Recht“ hat, sondern dass die Wohnbevölkerung tatsächlich am Ende „geschützt“ bleibt, egal bei welchem Ausgang."